Die Konstituierung von Umweltakteuren am Beispiel von Städten und Individuen
Wenngleich es Alltagsmenschen natürlich erscheint, dass es Akteure gibt und diese mit Handlungskompetenzen (und Handlungswillen) ausgestattet sind, kann aus soziologischer Perspektive beobachtet werden, dass in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr "Entitäten" als Akteure konstituiert wurden - es handelt sich um eine Expansion von "actorhood" in der Gesellschaft. Das lässt sich besonders gut nachzeichnen in den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologisierung von Lebensbereichen. Das Seminar will untersuchen, welche Faktoren zur Konstituierung von Umweltakteuren gegenwärtig beitragen - wer wird wie in welchen Kontexten als zuständiger Akteur adressiert und mit Handlungserwartungen, Handlungskompetenzen und den dazugehörigen Ressourcen ausgestattet. Untersucht werden soll das einerseits am Beispiel von Städten, die zunehmend als Akteure behandelt werden, und am Beispiel von Individuen (z. B. als verantwortliche Konsumenten, als Mülltrenner, als WählerInnen etc.). Als geeignete Methoden für diese Untersuchung bieten sich z.B. die qualitative Inhaltsanalyse an, oder der Einsatz von Fokusgruppen, oder auch die quantitative Sekundärauswertung von bereits vorhandenen Datensätzen.
In dem Projektseminar "Die Konstituierung von Umweltakteuren am Beispiel von Städten und Individuen" geht es darum, den Forschungsprozess in all seinen Phasen kennen zu lernen und auch alle wesentlichen Aspekte selbst durchzuführen. Das betrifft insbesondere die Erarbeitung des Forschungsstandes und der Forschungsfragen, die Festlegung des Forschungsdesigns und der eigentlichen Durchführung der Untersuchung, aber auch die Aufbereitung und Auswertung der Daten sowie eine Präsentation der Daten vor einem "Fachpublikum". Am Ende des zweisemestrigen Projekts soll ein Forschungsbericht erstellt und eine mündliche Präsentation durchgeführt sein.