insb. Energie- und Umweltmanagement
Unternehmen in der Postwachstumsökonomie - Eine Betrachtung unter Einbezug von Nachhaltigkeit Trade-offsLaura Popiol
25. Januar 2018
Die Postwaschstumsökonomie stellt die These auf, dass sich ungebremstes ökonomisches Wachstum und die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen nicht vereinbaren lassen. Diese Implikation stellt Wirtschaftsakteure vor die Herausforderungen, alternative Wirtschaftsformen und –aktivitäten zu gestalten. Bisher betrachtete Konzepte einer Postwachstumsgesellschaft bleiben in Bezug auf Unternehmen teilweise abstrakt und Forschungsarbeiten auf Unternehmensebene liegen nur wenig vor. Diese Arbeit befasst sich daher konkret mit der Motivation und der Ausrichtung von Postwachstumsunternehmen und untersucht die Fragestellung, warum sich kleine und mittlere Unternehmen vom klassischen Wachstumsparadigma abwenden. Darüber hinaus reflektiert die Arbeit, welche Nachhaltigkeit Trade-offs in diesem Kontext auftreten können. Unter Berücksichtigung einer historischen Entwicklung klassischer Wachstumstheorien wird eine theoretische Einordnung des Postwachstumskonzpets vorgenommen und ein aktueller Forschungsstand aufgezeigt. Auf Basis einer qualitativen, interviewbasierten Untersuchung von fünf kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland mit einem induktiven Kodierprozess, werden vier Ergebnisfelder generiert: Vision und Motive, Position gegenüber Wachstum, Unternehmenseigenschaften und Strategien, Herausforderungen und Trade-offs. Alle Unternehmen hinterfragen aus einer intrinsischen Motivation heraus etablierte Wirtschaftsformen und haben Strategien definiert, um innerhalb der planetarischen Wachstumsgrenzen zu agieren. Diese können Trade-offs in den Unternehmensprozessen mit sich bringen. Insgesamt zeigt sich auch, dass die Mehrzahl der Unternehmen dennoch wachsen will, um einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben. Die Resultate berücksichtigen durch das nicht randomisierte und kleine Sample einen limitierten Ausschnitt der relevanten Akteure und können nicht ohne weiteres verallgemeinert werden kann.