Laura Adam, M.A.
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Doktorandin Prof. Wiener (seit April 2019)
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Mapping von Praktiken der Grenzziehung in Zeiten globaler Fluchtbewegungen
Wie verändern sich durch die täglichen Praktiken der borderisation und die darum stattfindenden Machtkämpfe, die normative Konstruktion staatlicher Souveränität und die darin eingeschlossene Beziehung zwischen dem normativen Verständnis von Staatsbürger und „Flüchtling“?
Wie wird aktiv durch die täglichen Praktiken des „Flüchtlings“ innerhalb des nationalstaatlichen Territoriums die globale Sphäre mit dem Lokalen neu verknüpft und wie verändert es damit das Verständnis der Trias von Staat, Volk und Territorium (place, border, people)?
Meine Dissertation beschäftigt sich mit der Konzeptionalisierung der Grenze und ihrer Bedeutung für die (Re-)Produktion staatlicher Souveränität in Zeiten globaler Fluchtbewegungen. Dabei wird die Grenze nicht als geografische Linie verstanden, sondern rückt Praktiken der Grenzziehung, ausgeführt durch multiple Akteure und hier als „Praktiken der borderisation“ bezeichnet, in den Fokus der Forschung. Diese Praktiken der Re-Territorialisierung von Staatlichkeit führen zu einer spezifischen Strukturbildung, der ein bestimmtes Normverständnis von Staatlichkeit zugrunde liegt.
Die Arbeit soll alternative Praktiken der Grenzziehung sowie ihre Akteure identifizieren und analysieren um Grenzen sichtbar zu machen, die sich nicht materiell manifestiert haben und geografische Sphären nicht als fixierte Linien trennen, sondern die durch normative Ordnungs- und Machtkonstruktionen soziale Realitäten konstruieren und diese miteinander in Beziehung setzten. Die zentrale Frage ist, wie man Hamburg als geografischen Raum und spezifische souveräne Macht- und Ordnungsstruktur, innerhalb derer Macht und Kontrolle durch unterschiedliche Praktiken und Techniken re-territorialisiert werden, politikwissenschaftlich analysieren kann.
Die Aufgabe meiner Dissertation wird es sein, die Praktiken der borderisation durch alternative kartografische Darstellungen (mapping) zu visualisieren. Der Körper des „Flüchtlings“ wird dabei als Subjekt ins Zentrum der Re-Konstruktion staatlicher Souveränität gestellt und soll somit die täglichen Machtkämpfe um die normative Konstruktion von Räumen und ihre normativen Bedeutungen sichtbar machen. Diese Machtbeziehungen, die sich an den unterschiedlichen Orten (re-)konstruieren, sollen u.a. mit Hilfe alternativer kartografischer Darstellungen sichtbar gemacht werden. Aufgabe wird es sein, die Praktiken der borderisation, die auf multiple Weise und subjektspezifisch die ontologische und epistemologische Verbindung von Grenze, Raum und Identitäten (re-)konstruieren, visuell sichtbar zu machen. Es soll offengelegt werden, wie sich innerhalb des nationalstaatlichen Raums multiple Orte der Inklusion und Exklusion, der Ausnahme sowie der Normalisierung, des Lokalen und des Globalen konstruieren.