Herzlichen Glückwunsch!„Unverändert und doch anders? Das Publikationsverhalten in der Volkswirtschaftslehre im Kontext von Open Access und Rankings”: Kristin Biesenbender hat ihre Dissertation erfolgreich verteidigt
16 December 2024

Photo: privat
Wir freuen uns, die erfolgreiche Disputation unseres Teammitglieds Kristin Biesenbender bekannt zu geben.
Ihre Dissertation „Unverändert und doch anders? Das Publikationsverhalten in der Volkswirtschaftslehre im Kontext von Open Access und Rankings“ wurde von Prof. Dr. Simone Rödder und Prof. Dr. Isabella Peters (ZBW/Universität Kiel) betreut. Die Disputation fand unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Marianne Saam statt.
Kristin Biesenbender stellt in ihrer berufsbegleitend angefertigten, von ihrer Tätigkeit als Leiterin der Redaktion Wirtschaftsdienst an der ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft informierten Dissertation folgende Frage: Welche Rolle spielen zwei neue Rahmenbedingungen, die mit der Digitalisierung entstanden sind – die Open Access-Bewegung und das Rankingwesen – für das Publikationsverhalten in der Volkswirtschaftslehre (VWL)? Dabei geht die Arbeit von der Annahme aus, dass diese beiden Bedingungen für Forschende in der VWL gegensätzliche Handlungen nahelegen: Während Open Access die Zugänglichkeit jedweder Forschungsergebnisse in den Vordergrund stellt und für Publikationen in neuen, tendenziell wenig reputierten Publikationsorten wirbt, sind Rankings ein Anreizsystem, welches nahelegt, die eigenen Publikationsanstrengungen auf renommierte internationale Zeitschriften zu fokussieren.
In einem klug ausgearbeiteten empirischen Forschungsdesign kombiniert die Autorin eine quantitative Analyse der Publikationstätigkeit von 300 deutschen Volkswirtinnen und Volkswirten mit einer Interviewstudie. Im Ergebnis argumentiert die Arbeit, dass das Publikationsverhalten in der VWL sich als „unverändert und doch anders!“ beschreiben lässt, so auch der noch mit einem Fragezeichen versehene Titel der Arbeit. Dass die Open-Access-Bewegung im Publikationsverhalten der beforschten Wirtschaftswissenschaftler:innen bislang keine transformativen Impulse erzeugen konnte, wird zum einen damit erklärt, dass es in der VWL nach wie vor eine starke Anreizstruktur gibt, die eigene Publikationstätigkeit auf hochgerankte internationale Zeitschriften zu konzentrieren, und zum anderen damit, dass die Funktion der freien Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen bereits durch die in der VWL fest etablierte Working-Paper-Kultur erfüllt wird.
Herzlichen Glückwunsch Kristin, wir freuen uns sehr mit Dir!