Graduiertenseminar: Schreiben in der qualitativen Forschung
In dem Workshop thematisieren und stellen wir uns praktisch den Herausforderungen des Schreibens in qualitativen Forschungsarbeiten: von Protokollen während der Datengewinnung, der Verschriftlichung der Interpretationsschritte und Analyseergebnisse bis zur Darstellung der Gesamtergebnisse.
Die souveräne Handhabung von geschriebener Sprache ist eine zentrale Kompetenz für Promovierende in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Dabei variieren die Anforderungen und Herausforderungen (oder auch Leiden) beim Schreiben je nach Phase im Forschungsprozess. Während ein Interview- oder Beobachtungsprotokoll tendenziell mehr deskriptive Anteile hat als analytische, verschiebt sich dies beim Schreiben eines Memos während des Kodierens bzw. Interpretierens. Gleichzeitig sind wir beim schreibenden Forschen mit (scheinbar) paradoxen Effekten konfrontiert: Interpretationsmemos werden immer ausführlicher und länger, aber für ein Kapitel oder einen Zeitschriftenaufsatz soll die Analyse ‚verdichtet‘ in möglichst knapper, aber noch hinreichend nachvollziehbarer Form präsentiert werden.
Im Rahmen des Workshops erproben, diskutieren und reflektieren wir adäquate Verschriftlichungsformen für unterschiedliche Phasen eines Forschungsprozesses anhand der aktuellen Forschung und Schreibvorhaben der Teilnehmenden. Bei Interesse kann zudem eine virtuelle Schreibgruppe (einmal pro Woche für eine Stunde) gegründet werden.