Nonprofit Finance and Accountability
Nonprofit-Organisationen sehen sich in der Öffentlichkeit regelmäßig mit dem Vorwurf konfrontiert, zu viele Mittel für Verwaltung auszugeben. Verwaltungsausgaben umfassen sämtliche Ausgaben, die im Zusammenhang mit den betrieblichen Grundfunktionen, wie z.B. der allgemeinen Infrastruktur, der Personalverwaltung, den Leitungsgremien oder der Mittelbeschaffung entstehen. Sie sind damit abzugrenzen von Programmausgaben, die in einem direkten Bezug zu den satzungsgemäßen, gemeinnützigen Zwecken von Nonprofit-Organisationen stehen.
Die Festlegung und Kommunikation von Verwaltungsausgaben stellt das Management von Nonprofit-Organisationen vor ein Spannungsfeld. Einerseits weisen Forschungsergebnisse darauf hin, dass geringe Verwaltungsausgaben einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spendenmarkt darstellen. So zeigen empirische Studien zu Privatspendern als auch zu institutionelle Geldgebern die vorherrschende Wahrnehmung, dass geringe Verwaltungsausgaben eine effiziente und vertrauensvolle Mittelverwendung signalisieren. Andererseits können geringe Verwaltungsausgaben dazu führen, dass wichtige Investitionen in die organisationale Infrastruktur – z.B. in qualifiziertes Personal, Informationstechnologien oder Fundraising-Aktivitäten – nicht getätigt werden und folglich die Effektivität der Erbringung sozialer Dienstleistungen beeinträchtigt wird.
Dieses Forschungsprojekt knüpft an der bisherigen Forschung zu dem skizzierten Spannungsfeld an und beleuchtet das Management von Verwaltungsausgaben in verschiedenen Studien hinsichtlich ihrer Determinanten, Mechanismen und Folgen.
Publikationen:
- Schubert, P. & Boenigk, S. (2019): The Nonprofit Starvation Cycle: Empirical Evidence from a German Context. Nonprofit and Voluntary Sector Quarterly, 48(3), 467-491. DOI: 10.1177/0899764018824669.
- Dauer: seit 2017
- Projektleitung: Silke Boenigk, Peter Schubert
- Drittmittelgeber: -