Die Preisträgerinnen und Preisträger des Hamburger Lehrpreises 2016

Besonderes Engagement in der Lehre: Preisträgerinnen und Preisträger des Lehrpreises (© Michael Zapf)

Julian Eckl vom Fachbereich Sozialwissenschaften und Christian-Mathias Wellbrock von der Fakultät für Betriebswirtschaft sind mit dem diesjährigen Hamburger Lehrpreis ausgezeichnet worden. Arne Johannssen, ebenfalls Mitglied der BWL-Fakultät, erhielt die Auszeichnung bereits zum zweiten Mal: diesmal für einen Mathe-Förderkurs im Auftrag der HAW. Die mit jeweils 10.000 € dotierten Einzelpreise überreichte Wissenschaftssenatorin Fegebank Anfang Juli an 17 Lehrende der Hamburger Hochschulen. Vorschlagsberechtigt waren allein Studierende. Jurys der Hochschulen entschieden dann, welche Nominierten einen Preis erhalten sollten.

Dr. Julian Eckl, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

Dr. Julian Eckl, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

Lehrpreis für Politische Ethnografie in den internationalen Beziehungen

Dr. Julian Eckl erhielt den Preis für seine BA-Veranstaltung „Politische Ethnografie in den internationalen Beziehungen“. Laut Redemanuskript der Senatorin beeindruckte die Studierenden, wie Julian Eckl den Begriff des „forschenden Lernens“ mit Leben gefüllt habe. Er verwende einen sehr innovativen methodischen Zugang, sowohl auf fachlicher als auch auf didaktischer Ebene.
Julian Eckl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen, die Prof. Dr. Cord Jakobeit innehat. Herr Eckl war so freundlich und erläuterte mir sein Lehrkonzept.
Unter dem Begriff politische Ethnographie werden demnach Forschungsmethoden zusammengefasst, die sich besonders gut dazu eignen, politische Lebenswirklichkeiten als Alltagspraxis zu erforschen. So weit es die Umstände zuließen, werde dabei insbesondere auf die teilnehmende Beobachtung als zentrale Feldforschungsmethode zurückgegriffen, bei der das Miterleben einen großen Stellenwert einnimmt.
„Nachdem die politische Ethnographie der Praxis und dem gelebten Alltag so einen großen Stellenwert zuschreibt, war für mich von Anfang an klar, dass ein Seminar, das auf diesem Gebiet Methodenkompetenzen vermitteln möchte, kein auf reiner Textlektüre basierendes Lehnstuhlprojekt sein konnte. Vielmehr lag der Fokus auch hier auf dem Miterleben, in diesem Fall zusätzlich auf dem Miterleben der Forschungspraxis“, so Eckl. Die Studierenden hätten im Verlauf des Semesters zunehmend anspruchsvollere Feldforschungsübungen durchgeführt, die sie an so unterschiedliche politische Orte wie Demonstrationen zum 1. Mai oder Sitzungen in der Hamburgischen Bürgerschaft gebracht haben.
In ihrer Nominierung für den Lehrpreis lobten die Studierenden, Julian Eckl motiviere sie zur engagierten und eigenständigen Mitarbeit. Er begeistere sie für ihr Fach. Dazu Eckl: „Die Motivation der Studierenden erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen didaktischen Methoden. So werden sie immer wieder zu einem Sprung ins kalte Wasser aufgefordert, der zwar zunächst verunsichert, mittelfristig aber ermöglicht, dass man sich selbst beim Erlernen und Perfektionieren des Schwimmens beobachten kann“. Außerdem würden die Studierenden durch das führen eines Lern- und Forschungstagebuchs dazu angeleitet, die eigene Weiterentwicklung systematisch zu dokumentieren und zu reflektieren.

Lehrpreis für Medienmanagement
Jun.-Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

Jun.-Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

Jun.-Prof. Dr. Christian-Mathias Wellbrock erhielt ebenfalls einen Lehrpreis für sein Seminar „Medienmanagement“. Seine Studierenden  lobten ihn für den geschickten Aufbau seiner Veranstaltungen. Er beziehe Studierende auch in Vorlesungen ein und verfüge über hohe fachliche Kompetenz. Er evaluiere seine Veranstaltungen umfangreich, interessiere sich für seine Studierenden und habe „immer ein offenes Ohr“.
Bereits zum zweiten Mal wurde Dr. Arne Johannssen für sein Engagement gewürdigt. Ihn nominierten die Studierenden des Förderkurses zur Mathematik in dem hochschulübergreifenden Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Arne Johannssen erhielt den Preis bereits 2013 von der WiSo-Fakultät der UHH, jetzt von der LS-Fakultät der HAW.

Dr. Arne Johannssen, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

Dr. Arne Johannssen, Senatorin Katharina Fegebank (© Michael Zapf)

In ihrer Nominierung betonten die Studierenden die interessante und lebendige Darstellung des trockenen Stoffs der Mathematik. „Durch seine humorvolle Art versteht er es wie kein Zweiter, schwierige Zusammenhänge auf schlüssige Weise zu erläutern. Für viele Studierenden ist der Förderkurs bei Herrn Johannssen das Highlight jeder Woche!“, zitiert das Redemanuskript der Senatorin die Nominierung der Studierenden.